Warum eine Sonnencreme ohne Octocrylene und Benzophenon?

Warum eine Sonnencreme ohne Octocrylene und Benzophenon?

von Katharina Marin

18 June 2025

Einige Sonnencremes enthalten Inhaltsstoffe wie Octocrylene oder Benzophenon, die nicht nur für unsere Haut, sondern auch für die Umwelt bedenklich sein können. Wir blicken in diesem Beitrag auf diese Inhaltsstoffe und erläutern die Zusammenhänge.

Octocrylen & Benzophenon: Problematische UV-Filter im Fokus

Octocrylen ist ein weit verbreiteter UV-Filter, der häufig in Sonnenschutzprodukten und Anti-Aging-Cremes zum Einsatz kommt. Seine Aufgabe: Schutz vor UV-B-Strahlen und Stabilisierung anderer Lichtschutzfilter. Klingt erst mal sinnvoll, doch der Stoff hat auch eine Schattenseite.

Mit der Zeit kann sich Octocrylen nämlich zersetzen, besonders, wenn das Produkt schon länger geöffnet ist und mit Sauerstoff reagiert. Dabei kann eine Verbindung entstehen, die als potenziell krebserregend eingestuft wird: Benzophenon. Deshalb lohnt es sich nicht nur, auf die Inhaltsstoffe einer Sonnencreme zu achten, sondern auch auf ihre Haltbarkeit und Lagerung.

Viele Leute wissen gar nicht, dass ihre Sonnencreme mit der Zeit problematisch werden kann. Es ist nicht nur der Schutz vor der Sonne, der zählt, sondern auch, was mit den Inhaltsstoffen passiert, wenn die Creme älter wird. Das ist ein Punkt, der oft übersehen wird, aber er ist wirklich wichtig für die eigene Gesundheit.

Was ist eigentlich Octocrylen?

Octocrylen gehört zu den chemischen UV-Filtern und wird oft eingesetzt, um die Haut vor UV-B-Strahlen zu schützen – jenen Strahlen, die maßgeblich für Sonnenbrand und eine vorzeitige Hautalterung verantwortlich sind. Gleichzeitig sorgt Octocrylen dafür, dass andere Lichtschutzfilter in der Formulierung stabil bleiben und ihre Wirkung länger entfalten können.

Zu finden ist dieser Inhaltsstoff nicht nur in klassischen Sonnenschutzprodukten, sondern auch in Tagescremes mit SPF, Lippenpflegen und sogar in einigen Haarpflegeprodukten. Kurz gesagt: Octocrylen ist in vielen Kosmetika vertreten und damit für viele ein täglicher Begleiter, oft ohne es zu wissen.

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Was ist Benzophenon?

Benzophenon ist eine Verbindung, die sich bilden kann, wenn Octocrylen im Laufe der Zeit zerfällt. Vor allem dann, wenn die Sonnencreme bereits geöffnet wurde und länger der Luft ausgesetzt ist. Das Problem: In Tierversuchen zeigte Benzophenon mögliche krebserregende Eigenschaften. Zudem steht es im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und die Funktion der Schilddrüse zu beeinflussen.

Gerade deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen bewusst für Sonnencremes ohne Octocrylen. Um potenziell kritische Stoffe wie Benzophenon gar nicht erst auf die Haut zu lassen.

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Risiken für Gesundheit & Umwelt im Detail

Octocrylen und Benzophenon stehen schon seit einiger Zeit in der Kritik und das nicht ohne Grund. Denn es geht längst nicht mehr nur um mögliche Risiken für unsere Gesundheit, sondern auch um Auswirkungen auf die Umwelt. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse werfen zunehmend Fragen auf, die zum Umdenken anregen.

Besonders im Fokus steht die mögliche hormonelle Wirkung von Octocrylen. Studien legen nahe, dass dieser UV-Filter in den Hormonhaushalt eingreifen kann und da Hormone viele zentrale Prozesse im Körper steuern, kann ein Ungleichgewicht weitreichende Folgen haben. Hinzu kommt: Octocrylen kann bei empfindlicher Haut Irritationen hervorrufen und steht sogar im Verdacht, die sogenannte Mallorca-Akne auszulösen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass nicht jeder Inhaltsstoff für jede Haut geeignet ist und bewusste Produktwahl umso wichtiger wird.

Substanz

Mögliche Gesundheitsrisiken

Octocrylen

Hormonelle Wirkung, Hautreizungen, Allergien

Benzophenon

Möglicherweise krebserregend (bei Zerfall von Octocrylen), hormonelle Wirkung

Ein weiterer kritischer Aspekt betrifft Benzophenon. Eine Substanz, die sich bilden kann, wenn Octocrylen in Sonnenschutzprodukten mit der Zeit zerfällt, vor allem bei älteren oder bereits geöffneten Cremes. Benzophenon wird von Fachgremien als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft – eine Einschätzung, die man keinesfalls ignorieren sollte.

Auch wenn die Datenlage beim Menschen noch nicht abschließend geklärt ist, gibt es berechtigte Bedenken. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Benzophenon nicht nur das Krebsrisiko erhöhen, sondern auch die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen könnte. Grund genug also, bei der Wahl des Sonnenschutzes genau hinzuschauen.

Und dann ist da noch die Umwelt. Wenn wir baden gehen, gelangen die Inhaltsstoffe der Sonnencreme ins Wasser. Octocrylen und Benzophenon stehen im Verdacht, Korallenriffe zu schädigen und sich in der Meeresumwelt anzureichern. Das betrifft nicht nur Korallen, sondern auch Fische und andere Meeresbewohner. Es ist ein Kreislauf, der uns alle angeht.

  • Octocrylen kann über die Haut in den Körper gelangen.

  • Benzophenon kann bei älteren Produkten in höheren Konzentrationen vorliegen.

  • Beide Stoffe können negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, insbesondere auf marine Ökosysteme.

Für wen ist Sonnencreme ohne Octocrylen besonders wichtig?

Nicht jeder Hauttyp verträgt alle Inhaltsstoffe gleich gut, das ist völlig normal. Besonders bei empfindlicher Haut lohnt es sich, genauer hinzusehen. Für bestimmte Personengruppen kann es sinnvoll sein, bewusst auf Octocrylen zu verzichten, einfach, um mögliche Reizungen oder unerwünschte Reaktionen von vornherein zu vermeiden.

Gerade dort, wo Schutz und Verträglichkeit besonders wichtig sind, zählt jeder Inhaltsstoff. Weniger Risiko, mehr Hautkomfort. So lässt sich Sonnenschutz gezielt an individuelle Bedürfnisse anpassen.

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Schwangere, Stillende und Hormonstörungen

Während Schwangerschaft und Stillzeit befindet sich der Körper in einer besonders sensiblen Phase – der Hormonhaushalt verändert sich, und viele Frauen achten sehr bewusst darauf, was sie essen, verwenden oder auf ihre Haut auftragen. Auch bei bestehenden hormonellen Ungleichgewichten kann es sinnvoll sein, bestimmte chemische UV-Filter zu meiden – insbesondere solche, die im Verdacht stehen, das Hormonsystem zu beeinflussen.

Denn:

– Der Hormonhaushalt ist in dieser Zeit besonders anfällig für Störungen.
– Mögliche Auswirkungen auf das ungeborene Kind oder den Säugling stehen im Fokus vieler werdender und stillender Mütter.
– Wer bereits unter hormonellen Beschwerden leidet, sucht häufig nach möglichst reizarmen und gut verträglichen Produkten.

Ob Schwangerschaft, Stillzeit oder eine hormonelle Störung – die Entscheidung, auf potenziell bedenkliche Inhaltsstoffe wie Octocrylen zu verzichten, ist individuell. Doch für viele ist es ein beruhigendes Gefühl, gerade in solchen Lebensphasen auf Nummer sicher zu gehen. Die Wahl einer passenden Sonnencreme ist dabei ein kleiner, aber bedeutsamer Schritt.

INCI verstehen: So erkennst du bedenkliche UV-Filter

Die Liste der Inhaltsstoffe auf Kosmetikprodukten, die INCI-Liste, kann ganz verwirren. Aber mit ein wenig Routine erkennt man problematische UV-Filter. Achtung: Manchmal verstecken sich die Stoffe hinter Namen, die man nicht sofort erkennt.

Typische Bezeichnungen und Synonyme

Octocrylen ist nicht immer sofort als solches zu erkennen, denn manchmal versteckt es sich hinter anderen Bezeichnungen. Ein bisschen wie ein Chamäleon, das seine Farbe wechselt. Wer die gängigen Namen kennt, ist klar im Vorteil und kann beim Blick auf die Inhaltsstoffliste besser einschätzen, was wirklich drinsteckt.

Diese Bezeichnungen solltest du im Auge behalten:

Octocrylene (das ist der gängige INCI-Name)
Octocrilene
2-Cyano-3,3-Diphenyl Acrylic Acid 2-Ethylhexyl Ester

Auch Benzophenon ist ein solcher Fall. Es kann sich nicht nur aus Octocrylen bilden, sondern manchmal auch direkt als Inhaltsstoff auftauchen. Achte hier auf Bezeichnungen wie:

Benzophenone-1, -2, -3 (wobei Benzophenone-3 auch als Oxybenzone bekannt ist)
Oxybenzone

Ein genauer Blick auf die INCI-Liste lohnt sich also. Hersteller sind verpflichtet, alle Inhaltsstoffe aufzuführen und je besser du informiert bist, desto leichter fällt die Entscheidung für Produkte, die wirklich zu dir und deiner Haut passen. Klarheit schafft Sicherheit und ein gutes Gefühl beim Eincremen.

Tools zur schnellen Inhaltsstoff-Prüfung

Keine Sorge – du musst dir nicht jeden komplizierten Inhaltsstoff merken. Zum Glück gibt es praktische Helfer, die dir genau dabei unter die Arme greifen. Stell dir vor, du hättest einen kleinen digitalen Assistenten, der dir in Sekundenschnelle sagt, ob ein Produkt bedenkliche Stoffe enthält. Klingt gut? Gibt’s wirklich!

Diese Tools machen dir das Leben leichter:

Apps: Es gibt smarte Apps, die du einfach auf dein Smartphone lädst. Barcode scannen oder Produktnamen eingeben und schon bekommst du eine Einschätzung der Inhaltsstoffe. Ideal für unterwegs und super unkompliziert.

Online-Datenbanken: Wenn du etwas tiefer in ein Thema einsteigen möchtest, bieten viele Websites umfangreiche Inhaltsstoff-Datenbanken. Einfach den Namen eingeben und du erfährst, wie ein Stoff bewertet wird und worauf du achten solltest.

Checklisten: Einige Verbraucherportale oder Blogs bieten übersichtliche Listen mit den häufigsten kritischen Inhaltsstoffen. Die kannst du dir ausdrucken oder auf dem Handy abspeichern – perfekt als schnelle Entscheidungshilfe beim Einkauf.

Mit solchen Tools wirst du im Handumdrehen zum INCI-Profi. Der Aufwand ist minimal, der Nutzen groß. Vor allem, wenn es um deine Haut und Gesundheit geht. Und mal ehrlich: Es fühlt sich doch gut an, zu wissen, was man sich da wirklich auf die Haut gibt. Sichere Alternativen: Diese UV-Filter gelten als unbedenklich

Es gibt gute Nachrichten: Du musst nicht auf Sonnenschutz verzichten, nur weil du Octocrylen und Benzophenon meiden möchtest. Es gibt eine Reihe von UV-Filtern, die als sicher gelten und dir trotzdem den nötigen Schutz bieten. Diese Alternativen sind oft eine gute Wahl, besonders wenn du empfindliche Haut hast oder einfach auf Nummer sicher gehen willst.

Die Forschung macht hier ständig Fortschritte. Es kommen immer wieder neue, verbesserte Formulierungen auf den Markt, die nicht nur effektiv schützen, sondern auch angenehm auf der Haut sind und keine unerwünschten Rückstände hinterlassen. Es lohnt sich also, auf dem Laufenden zu bleiben und die Inhaltsstoffe genau zu prüfen.

Fazit: Lieber ohne Octocrylene

Also, was lernen wir daraus? Sonnencreme ist super wichtig, keine Frage. Aber es lohnt sich echt, mal genauer hinzuschauen, was da so drin ist. Octocrylene und Benzophenon sind vielleicht nicht die besten Freunde für unsere Haut und die Umwelt. Klar, das Hautkrebsrisiko ist viel größer, wenn man sich gar nicht schützt. Aber wenn es Alternativen gibt, die genauso gut wirken, warum nicht? Es gibt mittlerweile so viele gute Produkte ohne diese Stoffe. Einfach mal die Augen aufhalten und die Inhaltsstoffe checken. Dann kann man die Sonne genießen, ohne sich Sorgen machen zu müssen.